Corona in Tirol: Sperrstunde in Gastronomie verändert

Steigende Fallzahlen in Tirol

Bis nachts draußen (oder drinnen) gemütlich sitzen und essen - das ist in den nächsten Wochen beschränkt in Tirol. // Foto: jplenio auf pixabay.com
Bis nachts draußen (oder drinnen) gemütlich sitzen und essen - das ist in den nächsten Wochen beschränkt in Tirol. // Foto: jplenio auf pixabay.com

Bisher durften Gastronomiebetriebe in Tirol um ein Uhr nachts schließen. Ab dem morgigen Freitag, dem 25. September 2020, gilt eine neue Uhrzeit.

Bereits um 22 Uhr müssen demnach die Betriebe schließen. Die Die Maßnahme erfolgt im Gleichklang mit den Bundesländern Salzburg und Vorarlberg und ist vorerst für drei Wochen befristet. Die Landeshauptleute der West-Achse sind unter Einbeziehung der ExpertInnen übereingekommen, die Sperrstunde aufgrund der steigenden Infektionszahlen – die vielfach auf Infektionsketten in Zusammenhang mit Bar- oder Clubbesuchen bzw. sonstige Feierlichkeiten zurückzuführen sind – vorzuverlegen.

Den Zuständigen ist die Last, die sie den Gastronomen erneut aufbürden, bewusst. „Dennoch gilt dies auch als Signal: Die befristete Maßnahme ist notwendig, um die Gesundheitslage wieder in den Griff zu bekommen. Über 50 Neuinfektionen pro Tag sind zu viel. Ebenso 107 Coronavirus-Infektionen, die beispielsweise im Zusammenhang mit einem einzigen Nachtlokal in Innsbruck stehen. Wie die Zahlen belegen, kann eine infizierte Person eine massive Infektionskette auslösen. Ich bitte hier auch die Gastronominnen und Gastronomen um Verständnis: In den kommenden drei Wochen geht es darum, die Infektionszahlen wieder zu senken, um in einen guten Herbst und Winter zu starten, welche ohnehin sehr herausfordernd werden“, so LH Günther Platter.

Vorsichtsprinzip – Appelle an Bevölkerung und UnternehmerInnen

Geregelt wird die Vorverlegung der Sperrstunde in Tirol, Vorarlberg und Salzburg über eine Verordnung des Gesundheitsministeriums. Die Vorgehensweise wurde eng mit der Bundesregierung abgestimmt – vonseiten des Bundes wird auch in der künftigen Maßnahmenverordnung vorgesehen, dass die Bundesländer schärfere Maßnahmen treffen können.

Einen Appell an die UnternehmerInnen richtet Wirtschaftskammerpräsident Walser: „Ich habe mich mit den Wirtschaftskammerpräsidenten der drei Länder abgestimmt: Es müssen Schritte gesetzt werden, auch angesichts drohender Reisewarnungen für Tirol. Die nun getroffenen Maßnahmen sind ein großer Einschnitt, der weh tut. Die Unternehmerinnen und Unternehmer bitte ich dennoch, diese Maßnahmen mitzutragen, um gemeinsam die Infektionszahlen wieder in den Griff zu bekommen – auch im Hinblick auf die bevorstehende Wintersaison; die Bevölkerung bitte ich, gemeinsam achtsam zu sein, damit weitere Maßnahmen vermieden werden können.“

Bereits am vergangenen Wochenende wurden zahlreiche Gastronomiebetriebe in Tirol kontrolliert. „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass vor allem mit fortschreitender Zeit die Disziplin der Menschen abnimmt. Aufgrund der derzeitigen Zahlen ist Handlungsbedarf gegeben – aus fachlicher Sicht sind die Maßnahmen gerechtfertigt und notwendig. Wir werden die kommenden drei Wochen genau beobachten und analysieren“, sagt auch Elmar Rizzoli vom Einsatzstab CORONA.

Quelle

PS: In Kärnten sieht man zur Zeit noch keine Notwendigkeit.