Achtung Kuh! So verhälst Du Dich richtig, wenn Dir unterwegs Weidevieh begegnet

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Kommt ja schon mal vor. Du läufst entspannt einen Bergweg entlang, genießt den blauen Himmel, willst gerade Deinen lieben freilaufenden Hund rufen und dann das. Eine Kuh. Oder sogar mehrere. Mitten auf dem Weg. Und sie schauen irgendwie lieb aus, aber sie bewegen sich.

Wie verhälst Du Dich nun? Schreiend wegrennen oder lieber etwas vom Jausenbrot abgeben?

Das österreichische Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus erinnert daran, wie Du Dich in diesem Fall korrekt verhälst.

1. Kontakt zum Weidevieh vermeiden. Tiere nicht füttern, sicheren Abstand halten.

Heißt: Kein Eididei, kein „Schau mal, ist die nicht süß, die will ich mal streicheln“, keine Süßigkeiten anbieten und einen großen Bogen laufen. Kommt auch auf dem Schrittzähler gut.

2. Ruhig verhalten, Weidevieh nicht erschrecken.

Heißt: Nicht nach dem Hund brüllen, nicht hektisch mit den Armen wedeln und auch keine Saltos schlagen. Bälle und Stöcke in Kinderhand, nicht in die Luft.

3. Mutterkühe beschützen ihre Kälber, Begegnung mit Mutterkühen und Hunden vermeiden.

Heißt: Hunde an die Leine oder so gut auf Kühe abrichten, dass sie aufs Wort gehorchen und in einem großen Bogen auf Dich zukommen. Kälber werden natürlich nicht gestreichelt oder fürs Instagram-Selfie genommen. Außer die Mutterkuh erlaubt es.

4. Hunde immer unter Kontrolle halten und an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch das Weidetier abzusehen: Sofort ableinen!

Heißt: Den Kampf gewinnst Du nicht. Viel Glück.

5. Wanderwege auf Almen und Weiden nicht verlassen.

Heißt: Auf den Wegen bleiben und nicht durchs Kuh-Futter latschen. Gilt auch für Hunde und Kinder.

6. Wenn Weidevieh Weg versperrt, mit möglichst großem Abstang umgehen!

Heißt: Regel 5 gilt in dem Fall halt nicht. Was wann gilt, ermöglicht gesunder Menschenverstand. Nach dem Umgehen den Weg wiederfinden nicht vergessen.

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7. Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren, den Tieren ausweichen!

Heißt: Durchatmen, Abstand halten, durchatmen, Bogen laufen wenn nötig. Nicht den Rücken zukehren heißt im Umkehrschluss nicht, dass Anstarren besser ist. Frontal Kuh streicheln auch nicht.

8. Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe der Tiere Weidefläche zügig verlassen!

Heißt: Keeeeine Hektik, durchatmen und großen Bogen laufen! Eine unruhige Kuh-Herde ist unberechenbar, erst Recht mit Kälbern. Zur Not auf einen Baum klettern, da kommen sie eher selten hin.

9. Zäune sind zu beachten! Falls es ein Tor gibt, diese nutzen, danach wieder gut schließen und Weide zügig queren!

Heißt: Wer früher im Elternhaus aufgepasst hat, darf direkt zu Punkt 10. Türen öffnen und Türen wieder schließen. Tore auf Wegen haben meistens einen Sinn, nämlich, dass etwas abgesperrt sein soll. Die Ausrede, dass das Tor aber schon auf war und man nicht schuld sei, gilt nicht.

10. Begegnen Sie den hier arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt!

Heißt: Die Kühe sind für die Bauern lebenswichtig und sicheren deren Existenz. Keiner will Dir den Urlaub verderben und stellt ein Kuh absichtlich in Deinen Weg. Und es hat auch niemand Zeit, Kuhfladen aus Deinem Weg zu räumen. Das gehört alles dazu und wir Urlauber sind Gäste in den Bergen – sie gehören uns nicht. 🙂

Übrigens…

In vielen Nationalparks und auch anderen Gebieten, zum Beispiel an Seen, herrscht Leinenpflicht für Hunde, auf Wegen, Almen und überhaupt. Viele Hundebesitzer werden nachlässiger. Das hat empfindliche Folgen vor allem für die Wildtiere. Bitte halte Dich daran, im Interesse der Wildtiere, Kühe und der Natur. 🙂