Tirol: Naturparke erhalten weitere Förderung

1,3 Millionen Euro aus dem Naturschutzschwerpunkt 2020

In Finkenberg im Zillertal zweigt es ab zum Zemmgrund, einem Teil des Naturparks Zillertaler Alpen. // Foto: alpintreff.de - Christian Schön
In Finkenberg im Zillertal zweigt es ab zum Zemmgrund, einem Teil des Naturparks Zillertaler Alpen. // Foto: alpintreff.de - Christian Schön

Die fünf Tiroler Naturparke – Naturpark Karwendel, Ötztal, Kaunergrat, Zillertaler Alpen und Tiroler Lech – erstrecken sich auf eine Gesamtfläche von insgesamt 195.011 Hektar. Erst im vergangenen Jahr wurde am Kaunergrat die Naturparkfläche in der Größe von 17.000 Fußballfeldern, um 130 Quadratkilometer erweitert.

Auf Antrag von LHStvinIngrid Felipe wurden die Basisförderungen zur Umsetzung der jeweiligen Jahresprogramme von der Tiroler Landesregierung beschlossen. „Unsere Naturparke haben sich in den vergangenen Jahren zu wichtigen Zentren für Umweltbildungsarbeit entwickelt und leisten immens wichtige Arbeit bei der BesucherInnenlenkung in den Schutzgebieten. Mit Landesförderungen in der Höhe von 540.000 Euro wird das Land Tirol die Vorhaben der nächsten zwei Jahre unterstützen“, gibt die Naturschutzreferentin bekannt.

Balance zwischen Erholung und Naturschutz

Entsprechend der von den Naturparken eingereichten Jahresprogramme werden damit Projekte für den Arten- und Lebensraumschutz, naturkundliche Angebote für Naturparkschulen und Exkursionen finanziert. Schwerpunkte werden von allen Naturparken auch in den Jahren 2022 und 2023 bei der BesucherInnenlenkung und der naturparkspezifischen BesucherInneninformation gesetzt. „Die Reiseeinschränkungen der vergangenen Jahre haben viele Erholungsuchende in die Schutzgebiete Tirols gelockt, um dort die Natur zu genießen und um Energie zu tanken. Es ist davon auszugehen, dass dieser Andrang im heurigen Sommer ähnlich ausfallen wird. Für die Besucherinnen und Besucher braucht es daher geeignete Lenkungs- und Informationsmaßnahmen, um einerseits den Menschen die ersehnte Erholung zu ermöglichen, aber auch, um die negativen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt auf ein Minimum zu reduzieren“, formuliert LHStvin Felipe die Ziele der geplanten Maßnahmen. „Dabei geht es in erster Linie darum, auf die naturkundlichen Besonderheiten der Schutzgebiete aufmerksam zu machen, Verhaltensregeln klar zu kommunizieren und die Besucherinnen und Besucher durch aktive Mitarbeit oder Workshops in die Naturschutzarbeit miteinzubeziehen.“

Der Naturpark Karwendel hat für die kommenden 24 Monate bereits konkrete Vorhaben, wie Geschäftsführer Hermann Sonntag berichtet: „Das überaus starke Interesse an Umweltbildungsangeboten für unsere Junior-Ranger, aber auch seitens der Naturparkschulen haben uns gezeigt, wie wichtig diese Art der Naturvermittlung ist – gerade in Zeiten wie diesen. Wir sehen es als Ansporn, unsere Bildungsprogramme weiter qualitativ hochwertig auszubauen. Zudem hat der Naturpark Karwendel einen neuen Plan für die Zukunft und erarbeitet zusammen mit seinen Partnern das Karwendelprogramm 2028.“

Auch für den Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen sind die zugesagten Landesförderungen wesentliche Grundlage für die anstehenden Projekte: „Mit diesen Mitteln können wir zentrale Vorhaben im Naturschutz, der Umweltbildung und der Forschung realisieren, um unsere gesteckten Ziele in diesen Säulen der Naturparkarbeit zu erreichen,“ sagt der Geschäftsführer Willi Seifert.

1,3 Millionen aus dem Naturschutzpaket für die Naturparke

Im Herbst 2020 wurden mit dem Naturschutzpaket im Rahmen der Konjunkturoffensive des Landes zusätzliche projektbezogene Mittel für die fünf Naturparke beschlossen, wie LHStvin Felipe berichtet: „In unserem Naturschutzschwerpunkt haben wir insgesamt 1,3 Millionen Euro zusätzliche Gelder vorgesehen, die in konkrete Artenschutzprojekte, Umsetzungsmaßnahmen aus den Managementplänen sowie in die BesucherInnenlenkung fließen. Erfreulicherweise befinden sich diese Projekte größtenteils bereits in der Umsetzung. Damit unterstützen wir die Naturparkverwaltungen bei ihrer so wichtigen Arbeit beim Erhalt und der Vermittlung unserer einzigartigen Tiroler Naturlandschaft“.

Im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen wird mit Geldern des Naturschutzpaktes der Umbau des Naturparkhauses mitfinanziert, wie Willi Seifert beschreibt: „Die Erweiterung des Naturparkhauses ist ein absoluter Meilenstein in unserer Geschichte. Mit der neuen Ausstellung, dem Naturgarten und dem Spielbereich wollen wir eine überregional bedeutsame Umweltbildungsstätte und Erlebnisangebot werden.“

 „Der Naturpark Karwendel nutzt die zusätzlichen Gelder zur Umsetzung von BesucherInnenlenkungsmaßnahmen insbesondere in den Schluchten, die sich in Pandemiezeiten zu beliebten Hot-Spots entwickelt haben. Darüber hinaus werden durch eine naturnahe Gestaltung rund um die BesucherInnenzentren Inseln der Artenvielfalt geschaffen, wobei die Außengestaltung der Länd in Scharnitz für uns ein Vorbild ist,“ erläutert Hermann Sonntag.


(Quelle)