Oberstdorf: Bergluft schnuppern im Wanderherbst

Wandern in wundervoller Umgebung

Outdoor-Enthusiasten erwartet ein insgesamt 200 Kilometer langes Wanderwegenetz aus Spazier-, Wander- und Klettertouren // Foto: Tourismus Oberstdorf / Eren Karaman
Outdoor-Enthusiasten erwartet ein insgesamt 200 Kilometer langes Wanderwegenetz aus Spazier-, Wander- und Klettertouren // Foto: Tourismus Oberstdorf / Eren Karaman

Abwechslungsreiche Touren in drei Höhenlagen entdecken, frische Bergluft atmen und nach dem Durchbrechen der Nebeldecke strahlenden Sonnenschein und milde Temperaturen genießen: Am Nordrand der Allgäuer Alpen ist es soweit und in Oberstdorf wird die goldene Jahreszeit eingeläutet.

Outdoor-Enthusiasten dürfen sich auf ein insgesamt 200 Kilometer langes Wanderwegenetz aus Spazier-, Wander- und anspruchsvollen Klettertouren freuen. Zur Stärkung laden urige Alpen mit regionalen Schmankerln ein, die je nach Wetterlage noch bis Ende Oktober geöffnet haben – ein imposantes Bergpanorama inklusive. Wer bereits jetzt einen aktiven Urlaub in Oberstdorf plant, sollte sich folgende drei Tourentipps, die sowohl für Wanderfreunde als auch geübte Bergsportler geeignet sind, merken.

Hinein ins idyllische Traufbachtal

Wer auf der Suche nach einer Tour abseits touristischer Hauptströme ist, sollte sich auf die knapp 19 Kilometer lange Wanderung ins idyllische Traufbachtal begeben. Die anspruchsvolle Wanderung beginnt an der Mühlenbrücke in Oberstdorf und führt am wilden Flusslauf der Trettach entlang durch das idyllische Trettachtal vorbei an Gruben und Dietersberg. Kurz vor Spielmannsau geht es einen Anstieg hinauf in Richtung Traufbachtal, bis der Weg den Blick auf eine wilde, beeindruckende Schlucht freigibt. Nach der Überquerung der Traufbach geht es für Geübte den steilen und schroffen Tobelweg bis zum mittleren Teil der Schlucht nach oben. Auf halber Höhe oberhalb des Baches, inmitten des wilden und ursprünglichen Tobels, geht es nun weniger steil bis zum Ende des Tobelweges, von wo aus die Wanderung gemütlich entlang des Traufbaches tiefer in das abgelegene Seitental führt. Dort bietet sich Outdoor-Enthusiasten eine imposante Kulisse aus schroffer, unberührter Natur, hohen Wasserfällen, der beeindruckenden Westwand des Fürschießers und der alles überragenden Krottenspitze. Weiter führt der circa 4,5 stündige Rundweg über Oberau und Spielmannsau in Richtung Christlessee, der mit seiner glasklaren und türkisen Farbe beeindruckt, und schließlich über den Moorweiher zurück nach Oberstdorf.

In mittlerer Höhe über den Fellhorngrat

Die Nebeldecke durchbrechen und das eindrucksvolle Panorama bei Sonnenschein genießen: Beim Tagesausflug über den Fellhorngrat, dem Grenzkamm zwischen Bayern und Vorarlberg, profitieren Sportler vom Phänomen „Obheiter“, denn während das Tal noch im Nebel versinkt, herrschen in luftiger Höhe milde Temperaturen und bestes Wetter. Mithilfe von gut ausgebauter Treppen startet die Wanderung ausgehend von der Bergstation der Fellhornbahn hinauf zum Gipfel des Fellhorns und von dort aus immer geradeaus auf die Westseite des Grates in Richtung Söllereck. Nicht nur der beeindruckende Ausblick vom Stillachtal über das Kleinwalsertal bis hin zum Hochifen und Gottesackerplateau, sondern auch die Botanik entlang des Weges lassen Besucher staunen: Das Meer aus seltenen und geschützten Bergblumen, die im Frühling und Sommer sprießen, lässt sich teilweise noch bis in den Herbst blicken. Am Söllereck angekommen, haben Urlauber die Wahl, bei gutem Wetter in der Söllerealpe einzukehren oder sich direkt an den Abstieg zu machen. Dafür stehen den Gästen mehrere Optionen zur Auswahl: Entweder sie begeben sich zu Fuß über verschiedene Abstiegsrouten oder per Söllereckbahn bequem und knieschonend zurück hinunter ins Tal. Die 5,6 Kilometer lange Tour erfordert festes Schuhwerk und Trittsicherheit.

Auf zum Freibergsee und den Indian Summer hautnah erleben

Ein buntes Blättermeer, soweit das Auge reicht: Auf der 7 Kilometer langen Wanderung zum Freibergsee – dem höchstgelegenen Badesee im Allgäu – erleben Tourengeher Herbstfeeling pur. Mit etwas Kondition und Trittsicherheit geht es für geübte Wanderer vom Westen Oberstdorfs über die Schlechtenbrücke, die Waldesruhe und den Bergkristall aussichtsreich und oft etwas steiler bergauf zum Edmund-Probst-Weg. Dieser führt auf nahezu gleicher Höhe durch die bunten Wälder bis zum Freibergsee. Am See angelangt, geht es über den rechten Uferweg zur Heini-Klopfer-Schanze, einer der größten Skiflugschanzen der Welt, und weiter den etwas steileren aber gut ausgebauten Waldweg zum unteren Renksteg, von dem aus es über Wiesenwege zurück nach Oberstdorf geht. Wer mehr möchte, verlängert die Route ganz einfach über Schwand und das Stillachtal.

Für aktuelle Informationen können Wanderbegeisterte auf den täglich aktualisierten Bergsportbericht zugreifen. Dieser Bericht informiert zuverlässig und sicher über die aktuellen Bedingungen in den Bergen, wie beispielsweise den Wetter- und Wegeverhältnissen und liefert alle Infos zu den Alpen, den Schutzhütten, den Infrastruktureinrichtungen sowie eventuellen Wegsperrungen. Dadurch können Wanderer ihre Touren optimal und vorausschauend planen und gelangen sicher ans Ziel – besonders im Herbst ein wichtiger Helfer, wenn durch Schneefall manche Höhenwege nicht mehr begehbar sind.

Einen Überblick über die Landschaft, mögliche Touren und gastronomische Angebote in Oberstdorf gibt die neue interaktive 3D-Karte. Nutzern stehen zudem Livedaten zu geöffneten Wegen und die individuelle Navigation mit dem öffentlichen Nahverkehr  zur Verfügung. Mit dem Angebot „Bergbahnen Inklusive“ wird das Wandern in Oberstdorf noch attraktiver, denn Gäste teilnehmender Unterkünfte nutzen die Bergbahnen in der Region Oberstdorf/Kleinwalsertal bis 5. November 2023 völlig kostenlos.  

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